DIE ADHS UND DER SCHNAPS

DIE ADHS UND DER SCHNAPS

Als wir in Antalya in Urlaub waren, trafen sich immer abends die einheimischen Moslems in einer Gartenwirtschaft zum Raki-Trinken, was immer sehr lustig und gesellig war. Als wir anfragten, wie sich dies mit dem Alkoholverbot im Islam vertrüge, wurden wir aufgeklärt, dass es sich hier um eine Therapiesitzung handele, und als Therapeutikum sei Alkohol natürlich erlaubt.
 
Das erinnert daran, dass Enten und Biber im Mittelalter kurzerhand zu Fischen erklärt wurden, damit man in der Fastenzeit weiter Fleisch essen durfte. Auch bei den schwäbischen Maultaschen wurde das Fleisch einfach im Teig versteckt, weshalb Maultaschen auch Herrgotts-Bscheißerle genannt wurden.

Und in unseren Zeiten erklärt man Psychodrogen wie Ritalin als Medizin gegen eine ausgedachte Krankheit. Um Amphetaminderivate legal konsumieren zu können, erklärt man sie einfach zur Medizin.

So schlitzohrig wie die Kranken in Antalya. Serefe!


NEURODIVERSITÄT: EINE NEUE KRANKHEIT?

Kennen Sie die alte Lebensweisheit der Kölner: Jeder Jeck ist anders? Kein Neurowissenschaftler hat das herausgefunden, sondern einfach Kölner Jecken, also alle Kölner.

Derzeit rollt die Neurodiversitätswelle durchs Internet, derzufolge Verhaltensauffälligkeiten wie ADHS keine spezifische Krankheit sein sollen, sondern lediglich Normvarianten normalen Verhaltens. Das finden wir grundsätzlich fortschrittlich, obwohl es natürlich nichts wirklich Neues darstellt und auch von uns schon immer so propagiert wurde, solange nicht eine tatsächliche medizinische Krankheit hinter der unspezifischen Symptomatik steckt. Psychiatrische Diagnosen sind schließlich keine medizinischen Krankheiten, sondern soziale Konstrukte, und die kann man jederzeit anpassen oder abschaffen.

Aber warum wird dieser Ansatz sofort wieder so kategorisiert, als gäbe es nun die Neurodiversen neben den „Neurotypischen“? Warum wird es wieder so schwarzweiß, wenn es um Diverses, also bunte Vielfalt gehen soll? Warum wird wieder behauptet, bei Neurodiversität „ticke“ das Gehirn anders als beim „Normalo“? Ist Neurodiversität also nur wieder eine neue Krankheit?

Nein, wer es ernst meint mit „Neurodiversität“, sollte diesen monströsen, pseudowissenschaftlichen Begriff gleich wieder vergessen. Es gibt nicht Neurodiverse versus Normalos. Kein menschliches Gehirn „tickt anders“, denn es gibt keine zwei identischen menschlichen Gehirne auf der ganzen Welt.

Unser Vorschlag ist ganz einfach: Bleiben wir bei Verhaltensbeschreibungen, analysieren wir die dahinterliegenden menschlichen Motive und Biografien, nicht nur, wenn Menschen psychisch leiden, sondern auch im Sinne einer hilfreichen Selbsterkenntnis. Diagnosen brauchen wir dabei ganz selten.

ADHS: WAS SOLL DAS SEIN?

Obwohl ADHS als neurobiologische Störung dargestellt wird, gibt es nach wie vor keine objektiven und spezifischen diagnostischen Kriterien (Biomarker) zu ihrer Diagnostik und Ätiologie. Dieses Faktum wird denn auch in Fachkreisen gerne verschwiegen oder vernebelt, denn es lässt natürlich erhebliche Zweifel daran aufkommen, dass es sich bei ADHS wirklich um eine spezifische körperliche Krankheit handelt.

Ein internationales Wissenschaftlerteam um Valeria Parlatini, King`s College London, hat sich jetzt erneut mit dem Wissensstand beschäftigt und kommt zum Ergebnis, dass trotz eines umfassenden Überblicks über Forschungsstudien zu möglichen diagnostischen Biomarkern bei ADHS, die genetische/epigenetische, biochemische, bildgebende, neurophysiologische und neuropsychologische Techniken einschließen, keine vielversprechenden Biomarker identifiziert werden können. Methodische Schwächen der bisherigen Studien, aber vor allem das unspezifische, heterogene klinische und biologische Störungsbild der ADHS machen es unmöglich, spezifische Biomarker zu finden.

Kein Wunder, sagen wir erneut, denn es gibt eben gar keine spezifische neurobiologische Störung ADHS. Wie sollte man da auch spezifische Biomarker finden?

Wann werden die Forscher diese Erkenntnis endlich akzeptieren?

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/38506617

SEHEN SIE? GILLIAN IST NICHT KRANK! SIE IST TÄNZERIN!

Gillian ist ein siebenjähriges Mädchen, das in der Schule nicht stillsitzen kann. Sie steht ständig auf, lässt sich ablenken, schwirrt vor Gedanken und folgt dem Unterricht nicht. Ihre Lehrer machen sich Sorgen um sie, bestrafen sie, schimpfen mit ihr, belohnen die wenigen Male, in denen sie aufmerksam ist, aber nichts hilft.

Gillian kann nicht stillsitzen und kann nicht aufmerksam sein. Als sie nach Hause kommt, wird sie auch von ihrer Mutter bestraft. Gillian hat also nicht nur schlechte Noten und Strafen in der Schule, sondern leidet auch zu Hause darunter.

Eines Tages wird Gillians Mutter zur Schule gerufen.

Die Lehrer sprechen von Krankheit, von einer offensichtlichen Störung. Vielleicht ist es Hyperaktivität oder vielleicht braucht sie ein Medikament.

Während des Interviews trifft ein alter Lehrer ein, der das kleine Mädchen kennt. Er bittet alle Erwachsenen, Mutter und Kollegen, ihm in einen Nebenraum zu folgen, von wo aus sie noch zu sehen ist. Als er geht, sagt er Gillian, dass sie bald zurück sein werden; und schaltet ein altes Radio mit Musik ein. Als das Mädchen allein im Raum ist, steht es sofort auf und beginnt sich auf und ab zu bewegen und mit seinen Füßen und seinem Herzen der Musik nachzujagen. Der Lehrer lächelt, während die Kollegen und die Mutter ihn verwirrt und mitfühlend ansehen, wie es bei alten Menschen oft der Fall ist. Also sagt er:

„Sehen Sie? Gillian ist nicht krank, Gillian ist Tänzerin!“

Er empfiehlt ihrer Mutter, sie zu einem Tanzkurs anzumelden, und ihren Kollegen, sie von Zeit zu Zeit tanzen zu lassen.

Gillian besucht ihre erste Tanzstunde, und als sie nach Hause kommt, sagt sie zu ihrer Mutter: „Jeder ist wie ich, keiner kann dort stillsitzen!“

Nach einer Karriere als Tänzerin, der Eröffnung ihrer eigenen Tanzakademie und internationalen Anerkennung für ihre Kunst wurde Gillian Lynne 1981 Choreografin des Musicals „Cats“.

Hoffentlich finden alle „anderen“ Kinder Erwachsene, die sie so willkommen heißen können, wie sie sind, und nicht danach beurteilen, was ihnen fehlt.

Es leben die Unterschiede, die kleinen schwarzen Schafe und die Missverstandenen. Sie sind diejenigen, die Schönheit in dieser Welt erschaffen.

Quelle: Whispers of Soul. Übersetzung: Café Holunder 2023

SIE RUFEN MICH „FETTI“

Der ADHS-Lobbyverein ADHS Deutschland findet es „eine gute Veröffentlichung“ der bekannten ADHS-Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin Kirsten Stollhoff zum Thema „Übersehene Mädchen“. Wir aber finden, es ist ein sehr trauriges Beispiel für die wirklich armselige und seelenlose Diagnostik bei „ADHS“.

Es geht um ein essgestörtes, übergewichtiges Mädchen, das von Kleinauf zu viel gegessen hat und jeden Tag zu viel isst, obwohl es sich regelmäßig das Gegenteil vornehme, wird berichtet. Mit ihrem Bodymaß-Index von 47 werde es als „Fetti“ gemobbt, getraue sich nicht mehr, schwimmen zu gehen, und wolle kaum noch das Haus verlassen, aus Angst, ausgelacht zu werden.

Und was folgt als Diagnose? „Impulskontrollstörung“, angeboren und typisch für ADHS! Überhaupt stecke ADHS hinter vielen anderen Verhaltensstörungen, von der Depression über Essstörungen bis zu psychosozialen Ängsten. Alles sei im Grunde ADHS. Dass diese Kausalität noch nie wissenschaftlich belegt wurde, stört dabei nicht. Wie armselig ist das denn?! Es ist nur Ideologie.

Dass psychische Ursachen eine wesentliche kausale Rolle bei Essstörungen spielen, wird –wie immer bei „ADHS“- ignoriert. Mag. Dr. Manfred Hofferer und Dr. med. Heinz Fölkl schreiben dazu im Familienhandbuch:

„Kontakt und Kommunikation – als Repräsentanten seelischer Ernährung – sind nicht nur im frühen Säuglingsalter für das Kleinkind lebenswichtig. Der Kontakt und die Kommunikation zwischen den Personen ist für das Kind ebenso wichtig wie die leibliche Ernährung. Demnach ist Kommunikation seelische Ernährung. Ob genügend “Nahrung” vorhanden ist oder gar eine dauernde Übersättigung und Überfütterung, oder ob sie nur mangelhaft zur Verfügung steht, sind im Zusammenhang mit Essstörungen wichtige Themen, da sie im besonderen ihre Wurzeln in der oralen Phase haben (die orale Lebensphase beginnt mit der Geburt und dauert bis zum Ende des ersten Lebensjahrs).

“Essstörungen” gibt es auch im Bereich der emotionellen Ernährung: die völlige Verweigerung, emotionelle Zuwendung anzunehmen als Extrem auf der einen Seite, die Unersättlichkeit an emotioneller Zuwendung, das hungrig-gierige Suchen nach Unterstützung auf der andern Seite“.

Essstörungen also als Ersatzbefriedigung von psychischem Hunger. Menschen essen nicht nur dann, wenn sie hungrig sind, sondern aus Einsamkeit, Frust, Langeweile, Trauma, Stress, Körperkontaktstörung, etc. Das sogenannte Emotionale Essen wird zur Ersatzbefriedigung, um sich psychisch besser zu fühlen.

Aber wen interessiert bei „ADHS“ schon das Seelenleben?

https://www.familienhandbuch.de/…/wennessenzumproblemwi…

RITALIN VERÄNDERT DAS SKELETT

Seit Langem gibt es eine Auseinandersetzung um die Frage, ob Stimulanzien und Amphetamine wie Ritalin die Knochenmineraldichte und den Knochenmineralgehalt bei Kindern verringern, was langfristig schädliche Auswirkungen auf die Skelettgesundheit haben kann.

Ein Forscherteam um Christopher Burns von der Abteilung für Kieferorthopädie und dentofaziale Orthopädie, Eastman Institute for Oral Health, University of Rochester, NY, USA ging dieser Frage nun in einer Metaanalyse nach. Die Forscher stellen zunächst fest, dass das Längenwachstum bei Kindern mit einem Anstieg der Knochenmineraldichte und des Knochenumsatzes einhergeht.

Aber wie eine Studie von Holtkamp et. al. gezeigt habe, haben psychostimulierende Medikamente wie Methylphenidat einen nahezu vollständigen Wachstumsstopp verursachen können, indem sie die Konzentration hormonabhängiger Wachstumsfaktoren verringern. In anderen Studien fand man einen Einfluss der Medikamente auf die Entstehung einer Magersucht und auf das Schilddrüsenhormon, eine verringerte Breite der Unterkieferrinde sowie verschiedene Veränderungen der Lendenwirbelsäule, des Oberschenkelhalses und des gesamten Femurs.

In ihrer Metanalyse bei Kindern zwischen 7,3 bis 13,75 Jahren fanden die Forscher um Christopher Burns in 80% der herangezogenen Studien deutliche Veränderungen der Knochensubstanz der medikamentierten Kinder.

Obwohl es auch einige Studien gibt, die dies so nicht bestätigen, ist dieser Befund insgesamt dennoch unbestreitbar und besorgniserregend.

https://www.sciencedirect.com/…/pii/S8756328223003150…

ADHS: DIE LETZTE TÜR

SYMPTOME VERSTEHEN

Der in ADHS-Kreisen bekannte Psychiater Dr. Martin Winkler erzählt in einem Vortrag in gewohnt flapsiger Weise von einem seiner Patienten, der die Wände seines Zimmers bis auf die letzte getüncht habe, aber es nicht schaffte, die auch noch zu tünchen. Aus ADHS-Sicht ist es eindeutig: ADHS und Prokrastination, angeboren und unheilbar, eine Hirnstörung der Exekutivfunktionen, aber mit Pillen gut behandelbar. Man muss jetzt nur noch den Patienten dazu kriegen – notfalls mittels Psychopharmaka -, dass er die letzte Zimmerwand auch noch tüncht.

So schlicht macht man es sich in der ADHS-Welt. Menschliches Verhalten wird irgendwelchen Syndromen oder vorgeblichen psychiatrischen Krankheiten zugeordnet, die im ICD oder DSM katalogisiert sind – oder auch nicht. Aber verstanden wird es nicht.

Verhalten zu kategorisieren ist natürlich grundsätzlich hilfreich, aber nur ein erster Schritt, es auch zu verstehen. Wenn der zweite Schritt nicht gegangen wird, bleibt es unverständlich. Der Mensch wird und fühlt sich unverstanden, in Störungskategorien einsortiert und abserviert. Wirkliche Heilung wird so unmöglich.

Der Fokus der Psychoanalyse liegt dagegen im lebensgeschichtlichen Verstehen der Motive eines Menschen. Wenn es gelingt, gemeinsam mit einem Menschen die (unbewusste) Motivation seines Verhaltens zu hinterfragen und zu verstehen, kann Neuorientierung und psychische Gesundung geschehen.

Ich hatte einmal einen Patienten, der dem von Dr. Winkler sehr ähnelte. Er hatte alle Innentüren seiner Wohnung neu gestrichen, bis auf eine, und er konnte sich monatelang nicht aufraffen, die auch noch zu streichen. Aber nicht aus diesem Grunde hatte er eine Psychotherapie begonnen, sondern wegen quälender Angstgefühle, die ihn sei Jahren plagten.

Das Geheimnis der ungestrichenen Tür entschlüsselte sich im Verlauf der tiefenpsychologischen Psychotherapie als eine tiefverzweifelte Depression mit Selbsttötungswünschen. Die letzte Tür zu streichen stand unbewusst für den abgewehrten Wunsch, Schluss zu machen, sprich: sich umzubringen. Als das bewusst war, konnten die Hintergründe der Suizidwünsche weiter verstanden und aufgelöst werden. Ganz nebensächlich berichtete der Patient von der letzten gestrichenen Tür, bevor er weiter daran arbeitete, wie er wieder emotionalen Zugang zu seinem geliebten Sohn finden könnte, den er seit der Scheidung so schmerzlich verloren hatte.

Das psychoanalytische Konzept der Abwehrmechanismen bzw. Ersatzmotive (Toman) hilft, Verhalten zu verstehen und zu ändern. Wenn Sie sich näher mit diesem Konzept befassen wollen, können Sie gleich hier einsteigen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Abwehrmechanismus

Junk Science (5)

WÜRZBURGER GRUPFTER

Sie wissen ja, ein Grupfter ist eine Würzburger Käsespezialität, und Junk-Science ist Pseudowissenschaft für den Schrott, also auch Käse. Die „ADHS“-Forschung strotzt nur so davon. Hier ein aktueller Fall aus der Ritalin-Hochburg Würzburg:

Eine Studie am Zentrum für Psychische Gesundheit des Uniklinikums Würzburg untersucht die Zusammenhänge „zwischen dem Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom (ADHS)“ und der Herz-Kreislaufregulation. Menschen „mit und ohne ADHS“ werden auf Blutdruck, mit EKG etc. untersucht. Abgesehen davon, dass es nicht Syndrom, sondern Störung heißt, auf den ersten Blick sinnvoll, oder?

Wir hätten aber den Studienleiter Dr. Georg Ziegler, Oberarzt am Zentrum für Psychische Gesundheit (ZEP) des Uniklinikums Würzburg, gerne gefragt, woher er denn wisse, dass die eventuellen Konzentrations- und Hyperaktivitäts-Probleme seiner Versuchspersonen von „ADHS“, und nicht von den Herz-Kreislaufproblemen selbst herkommen?

Da wir auf solche intelligenten Fragen gewöhnlich keine Antwort erhalten, überlassen wir sie Ihnen, liebe Café-Holunder-Gäste.

ZENTRALES INFOPORTAL ADHS

𝗪𝗮𝘀 𝗹𝗶𝗲𝘀𝘁 𝗺𝗮𝗻 𝗵𝗶𝗲𝗿 𝗦𝗲𝗹𝘁𝘀𝗮𝗺𝗲𝘀 ü𝗯𝗲𝗿 𝗔𝗗𝗛𝗦?

Das zentrale adhs-netz ist ein bundesweites Netzwerk zur angeblich wissenschaftlichen Information über ADHS, angesiedelt am Universitätsklinikum Köln um Prof. Dr. Manfred Döpfner.

(Zitate aus dem infoportal im Fettdruck)

𝗩𝗶𝗲𝗹𝗲 𝗦𝘁𝘂𝗱𝗶𝗲𝗻 𝘄𝗲𝗶𝘀𝗲𝗻 𝗱𝗮𝗿𝗮𝘂𝗳 𝗵𝗶𝗻, 𝗱𝗮𝘀𝘀 𝗲𝗿𝗯𝗹𝗶𝗰𝗵𝗲 𝗙𝗮𝗸𝘁𝗼𝗿𝗲𝗻 𝗱𝗶𝗲 𝗛𝗮𝘂𝗽𝘁𝘂𝗿𝘀𝗮𝗰𝗵𝗲 𝗳ü𝗿 𝗱𝗶𝗲 𝗘𝗻𝘁𝘄𝗶𝗰𝗸𝗹𝘂𝗻𝗴 𝘃𝗼𝗻 𝗔𝗗𝗛𝗦 𝗱𝗮𝗿𝘀𝘁𝗲𝗹𝗹𝗲𝗻. 𝗕𝗲𝘀𝗼𝗻𝗱𝗲𝗿𝘀 𝗦𝘁𝘂𝗱𝗶𝗲𝗻 𝗮𝗻 𝗲𝗶𝗻𝗲𝗶𝗶𝗴𝗲𝗻 𝘂𝗻𝗱 𝘇𝘄𝗲𝗶𝗲𝗶𝗶𝗴𝗲𝗻 𝗭𝘄𝗶𝗹𝗹𝗶𝗻𝗴𝗲𝗻 𝘄𝗲𝗶𝘀𝗲𝗻 𝗮𝘂𝗳 𝗲𝗶𝗻𝗲 𝗵𝗼𝗵𝗲 𝗘𝗿𝗯𝗹𝗶𝗰𝗵𝗸𝗲𝗶𝘁 𝘃𝗼𝗻 𝗔𝗗𝗛𝗦 𝗵𝗶𝗻. 𝗩𝗲𝗿𝗺𝘂𝘁𝗹𝗶𝗰𝗵 𝗴𝗲𝗵ö𝗿𝘁 𝗔𝗗𝗛𝗦 𝘇𝘂 𝗱𝗲𝗻 𝗽𝘀𝘆𝗰𝗵𝗶𝘀𝗰𝗵𝗲𝗻 𝗦𝘁ö𝗿𝘂𝗻𝗴𝗲𝗻 𝗺𝗶𝘁 𝗱𝗲𝗺 𝗴𝗿öß𝘁𝗲𝗻 𝗴𝗲𝗻𝗲𝘁𝗶𝘀𝗰𝗵𝗲𝗻 𝗘𝗶𝗻𝗳𝗹𝘂𝘀𝘀.

Wenn ADHS erblich wäre, wäre damit keineswegs gesagt, dass sie genetisch determiniert ist. Es geht vielmehr lediglich um die Erklärung phänotypischer Unterschiede durch genotypische Unterschiede, die aber wiederum selbst durch die Umwelt beeinflusst sind. Die Ergebnisse der Verhaltensgenetik lassen sich allein durch die Wirkung von Umwelteinflüssen erklären und sagen nichts über Genetik. Gene wurden ja hierbei gar nicht untersucht.

𝗔𝘂𝗰𝗵 𝗮𝗻𝗵𝗮𝗻𝗱 𝘃𝗼𝗻 𝗺𝗼𝗹𝗲𝗸𝘂𝗹𝗮𝗿𝗴𝗲𝗻𝗲𝘁𝗶𝘀𝗰𝗵𝗲𝗻 𝗦𝘁𝘂𝗱𝗶𝗲𝗻 𝗸𝗼𝗻𝗻𝘁𝗲𝗻 𝗲𝗶𝗻𝘇𝗲𝗹𝗻𝗲 𝗥𝗲𝗴𝗶𝗼𝗻𝗲𝗻 𝗶𝗺 𝗺𝗲𝗻𝘀𝗰𝗵𝗹𝗶𝗰𝗵𝗲𝗻 𝗘𝗿𝗯𝗴𝘂𝘁 𝗶𝗱𝗲𝗻𝘁𝗶𝗳𝗶𝘇𝗶𝗲𝗿𝘁 𝘄𝗲𝗿𝗱𝗲𝗻, 𝗱𝗶𝗲 𝗯𝗲𝗶 𝗠𝗲𝗻𝘀𝗰𝗵𝗲𝗻 𝗺𝗶𝘁 𝗔𝗗𝗛𝗦 𝘁𝘆𝗽𝗶𝘀𝗰𝗵𝗲 𝗩𝗲𝗿ä𝗻𝗱𝗲𝗿𝘂𝗻𝗴𝗲𝗻 𝗮𝘂𝗳𝘄𝗲𝗶𝘀𝗲𝗻. 𝗩𝗼𝗿 𝗮𝗹𝗹𝗲𝗺 𝗯𝗲𝗶 𝗷𝗲𝗻𝗲𝗻 𝗘𝗿𝗯𝗶𝗻𝗳𝗼𝗿𝗺𝗮𝘁𝗶𝗼𝗻𝗲𝗻, 𝗱𝗶𝗲 𝗳ü𝗿 𝗱𝗶𝗲 𝗕𝗶𝗹𝗱𝘂𝗻𝗴 𝘂𝗻𝗱 Ü𝗯𝗲𝗿𝘁𝗿𝗮𝗴𝘂𝗻𝗴 𝗱𝗲𝘀 𝗕𝗼𝘁𝗲𝗻𝘀𝘁𝗼𝗳𝗳𝗲𝘀 𝗗𝗼𝗽𝗮𝗺𝗶𝗻 𝘃𝗲𝗿𝗮𝗻𝘁𝘄𝗼𝗿𝘁𝗹𝗶𝗰𝗵 𝘀𝗶𝗻𝗱, 𝗸𝗼𝗻𝗻𝘁𝗲𝗻 𝗲𝗻𝘁𝘀𝗽𝗿𝗲𝗰𝗵𝗲𝗻𝗱𝗲 𝗩𝗲𝗿ä𝗻𝗱𝗲𝗿𝘂𝗻𝗴𝗲𝗻 𝗳𝗲𝘀𝘁𝗴𝗲𝘀𝘁𝗲𝗹𝗹𝘁 𝘄𝗲𝗿𝗱𝗲𝗻.

Die Molekulargenetik sucht seit langem nach spezifischen, objektiven körperlichen Merkmalen bei ADHS und anderen psychiatrischen Krankheiten. Frage: Bei wievielen dieser Krankheiten hat man in den letzten 100 Jahren einen solchen Biomarker gefunden? Antwort: Bei keiner einzigen! Psychiatrische Krankheiten lassen sich genetisch gar nicht unterscheiden, die Befunde sind unspezifisch und marginal.

𝗔𝗹𝗹𝗲𝗿𝗱𝗶𝗻𝗴𝘀 𝗸ö𝗻𝗻𝗲𝗻 𝗱𝗶𝗲 𝗯𝗶𝘀𝗹𝗮𝗻𝗴 𝗶𝗱𝗲𝗻𝘁𝗶𝗳𝗶𝘇𝗶𝗲𝗿𝘁𝗲𝗻 𝗩𝗲𝗿ä𝗻𝗱𝗲𝗿𝘂𝗻𝗴𝗲𝗻 𝗱𝗶𝗲 𝗘𝗻𝘁𝘄𝗶𝗰𝗸𝗹𝘂𝗻𝗴 𝗲𝗶𝗻𝗲𝗿 𝗔𝗗𝗛𝗦 𝗻𝘂𝗿 𝘇𝘂 𝗲𝗶𝗻𝗲𝗺 𝘀𝗲𝗵𝗿 𝗴𝗲𝗿𝗶𝗻𝗴𝗲𝗻 𝗧𝗲𝗶𝗹 𝗲𝗿𝗸𝗹ä𝗿𝗲𝗻. 𝗗𝗮𝘀 𝗭𝘂𝘀𝗮𝗺𝗺𝗲𝗻𝘀𝗽𝗶𝗲𝗹 𝘇𝘄𝗶𝘀𝗰𝗵𝗲𝗻 𝘃𝗲𝗿𝘀𝗰𝗵𝗶𝗲𝗱𝗲𝗻𝗲𝗻 𝗚𝗲𝗻𝗲𝗻 𝘂𝗻𝗱 𝗱𝗮𝘀 𝗭𝘂𝘀𝗮𝗺𝗺𝗲𝗻𝘀𝗽𝗶𝗲𝗹 𝘃𝗼𝗻 𝗲𝗿𝗯𝗹𝗶𝗰𝗵𝗲𝗻 𝗙𝗮𝗸𝘁𝗼𝗿𝗲𝗻 𝘂𝗻𝗱 𝗨𝗺𝘄𝗲𝗹𝘁𝗳𝗮𝗸𝘁𝗼𝗿𝗲𝗻 𝘀𝗶𝗻𝗱 𝗳ü𝗿 𝗱𝗶𝗲 𝗘𝗻𝘁𝘄𝗶𝗰𝗸𝗹𝘂𝗻𝗴 𝘃𝗼𝗻 𝗔𝗗𝗛𝗦 𝘃𝗲𝗿𝗺𝘂𝘁𝗹𝗶𝗰𝗵 𝗯𝗲𝘀𝗼𝗻𝗱𝗲𝗿𝘀 𝘄𝗶𝗰𝗵𝘁𝗶𝗴, 𝘄𝗼𝗯𝗲𝗶 𝗵𝗶𝗲𝗿 𝗯𝗶𝘀𝗵𝗲𝗿 𝗻𝘂𝗿 𝘄𝗲𝗻𝗶𝗴𝗲 𝗨𝗻𝘁𝗲𝗿𝘀𝘂𝗰𝗵𝘂𝗻𝗴𝘀𝗲𝗿𝗴𝗲𝗯𝗻𝗶𝘀𝘀𝗲 𝘃𝗼𝗿𝗹𝗶𝗲𝗴𝗲𝗻.

Dem stimmen wir zu. Aber Gen-Gen- und epigenetische Zusammenhänge sind völlig unklar, und warum gerade bei ADHS solche Wechselwirkungen besonders wichtig sein sollen, bei anderen psychischen Störungen aber nicht, erschließt sich ebenfalls nicht. Vielmehr spielen Umwelteinflüsse (Erfahrungen) die Hauptrolle bei der Entwicklung solcher Erkrankungen. Kliniker wissen das schon immer.

https://www.zentrales-adhs-netz.de/

„ADHS“ DARF NICHT ZU ENDE GEDACHT WERDEN

Johannes Streif denkt nicht zu Ende.

Stellen Sie sich bitte eine Forschungsstudie vor, die das räumliche Vorstellungsvermögen untersuchen will. In der Gruppe derjenigen, die sich in einem Vortest besonders begabt gezeigt hatten, finden die Forscher eine besonders ausgeprägte Hirnregion, den Hippocampus. Und nun ist für die Forscher die Kausalität klar: ein stark ausgebildeter Hippocampus ist angeblich die Ursache für das starke räumliche Vorstellungsvermögen. Man hat diese Studie so ähnlich bei Londoner Taxifahrern tatsächlich durchgeführt.

Aber: Nicht zu Ende gedacht! Die wirkliche Ursache für das starke räumliche Vorstellungsvermögen der Londoner Taxifahrer lag nämlich nicht in einem veränderten Gehirn, sondern in der jahrelangen Fahrpraxis in der komplizierten Londoner City, die das Vorstellungsvermögen trainierte, an welches wiederum sich das Gehirn anpasste. Der Hippocampus also nicht als Ursache, sondern als Lernfolge (1).

Warum wir das erzählen? Weil Johannes Streif, der stellvertretende Vorsitzende des Lobbyvereins ADHS-Deutschland, „ADHS“ auch nicht zu Ende denkt, und mit ihm die gesamte ADHS-Community. „Will man das Störungsbild beschreiben, müsste man es als Verhaltenshemmungsstörung kategorisieren, die durch Probleme der sekundären Verhaltenshemmung im präfrontalen Cortex bedingt ist“, behauptet Streif in diesen Tagen (2). Hier also der präfrontale Cortex als angebliche Hirnursache von „ADHS“.

Dass dies nicht zu Ende gedacht ist und auch Besonderheiten des präfontalen Cortex keine Ursache, sondern wiederum nur die Folge von z. B. Lernerfahrungen darstellen, weiß man schon lange: „Als diejenige Region des menschlichen Gehirns, die sich am langsamsten ausbildet, ist der präfrontale Kortex in seiner Entwicklung auch in besonders hohem Maße durch das soziale Umfeld beeinflussbar. Die dort angelegten neuronalen und synaptischen Verschaltungsmuster werden nicht durch genetische Programme, sondern durch eigene Erfahrungen herausgeformt. Unser Frontalhirn ist also die Hirnregion, die in besonderer Weise durch den Prozess strukturiert wird, den wir Erziehung und Sozialisation nennen“ (3).

Dieses Zitat erklärt auch, warum Johannes Streif und all die anderen ADHS-Freaks bei „ADHS“ nicht zu Ende denken: Zu Ende gedacht gäbe es nämlich „ADHS“ gar nicht. Und diese Erkenntnis muss verhindert werden, auch aus ganz persönlichen Gründen der Beteiligten. Herauskommen würde ja immer nur, dass es die persönlichen Lebenserfahrungen sind, die die Probleme verursachen. Nicht ohne Grund bezeichnet sich z.B. Johannes Streif andernorts als ehemaliges „Monster der Familie“.

1) https://www.zeit.de/…/taxifahrer-london…/seite-3…

2) https://www.betzold.de/blog/adhs-interview/…

3) https://www.bpb.de/…/verschaltungen-im-gestruepp…/