Kaum ein anderer Aberglaube über ADHS hat sich bei Laien so eingeprägt wie die Behauptung, die Störung werde durch einen genetisch bedingten Dopaminmangel im Gehirn verursacht. Auch wenn es dazu keinen überzeugenden wissenschaftlichen Nachweis gibt, taugt das Ganze nach wie vor dafür, ADHS als eine körperliche, vererbte Krankheit zu vermarkten.
Das gleiche betrifft die alte Behauptung, Depressionen würden durch einen Serotoninmangel im Gehirn verursacht. Hierzu haben nun Joanna Moncrieff et al. eine umfangreiche Metaanalyse vorgelegt:
𝗗𝗜𝗘 𝗦𝗘𝗥𝗢𝗧𝗢𝗡𝗜𝗡-𝗛𝗬𝗣𝗢𝗧𝗛𝗘𝗦𝗘 𝗗𝗘𝗥 𝗗𝗘𝗣𝗥𝗘𝗦𝗦𝗜𝗢𝗡: 𝗪𝗜𝗥𝗗 𝗦𝗜𝗘 𝗗𝗨𝗥𝗖𝗛 𝗕𝗘𝗪𝗘𝗜𝗦𝗘 𝗚𝗘𝗦𝗧Ü𝗧𝗭𝗧?
Um es kurz zu machen: „Die Hauptgebiete der Serotoninforschung liefern keine konsistenten Beweise für einen Zusammenhang zwischen Serotonin und Depression, und keine Stütze für die Hypothese, dass Depressionen durch eine verringerte Serotoninaktivität oder -konzentration verursacht werden“.
Sic!
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