𝗦𝗖𝗛𝗟𝗔𝗙𝗘𝗡 𝗔𝗗𝗛𝗦𝗹𝗲𝗿 𝗦𝗖𝗛𝗟𝗘𝗖𝗛𝗧?
Ein aktuelles Beispiel für die methodisch chronisch schlechte ADHS-Forschung liefert der Psychiater Dr. Martin Winkler auf einer seiner Webseiten (auf der er nebenbei um Kaffeespenden für sich bittet). Er behauptet, ADHSler würden schlechter schlafen als Nicht-ADHSler. Dabei unterstellt er eine Kausalität, der zufolge die ADHS die Ursache für die Schlafstörungen sei.
Genau dieser Fehler passiert in der ADHS-Forschung regelmäßig: Aus irgendwelchen gleichzeitigen Beobachtungen liest man einseitig eine Kausalität heraus, die der eigenen Theorie gelegen kommt. Andere Erklärungen werden erst gar nicht zugelassen.
Denn gleichzeitige Beobachtungen können sich ja immer wechselseitig bedingen, oder sie bedingen sich gar nicht, sondern sind durch etwas Drittes bedingt.
Die Kausalität kann deshalb natürlich auch so aussehen: Menschen mit chronischen Schlafstörungen sind unaufmerksamer, unruhiger, weniger leistungsfähig etc. Nicht, weil sie ADHS haben, sondern weil sie schlecht schlafen. Der Grund für ihre Schlafstörung liegt nicht in ihrer ADHS, sondern in vielerlei anderen Hintergründen, wie Sorgen, Alkohol, organische Krankheit, etc. Schlafstörungen sind multikausal.
Um diese Kausalität zu verstehen, braucht es das Konstrukt ADHS gar nicht. Aber genau deshalb wird sie in der ADHS-Forschung und bei Dr. Winkler nicht erwähnt, denn was täte man ohne ADHS?
Man mag ADHS eben!
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