ADHS: WAS SOLL DAS SEIN?

Obwohl ADHS als neurobiologische Störung dargestellt wird, gibt es nach wie vor keine objektiven und spezifischen diagnostischen Kriterien (Biomarker) zu ihrer Diagnostik und Ätiologie. Dieses Faktum wird denn auch in Fachkreisen gerne verschwiegen oder vernebelt, denn es lässt natürlich erhebliche Zweifel daran aufkommen, dass es sich bei ADHS wirklich um eine spezifische körperliche Krankheit handelt.

Ein internationales Wissenschaftlerteam um Valeria Parlatini, King`s College London, hat sich jetzt erneut mit dem Wissensstand beschäftigt und kommt zum Ergebnis, dass trotz eines umfassenden Überblicks über Forschungsstudien zu möglichen diagnostischen Biomarkern bei ADHS, die genetische/epigenetische, biochemische, bildgebende, neurophysiologische und neuropsychologische Techniken einschließen, keine vielversprechenden Biomarker identifiziert werden können. Methodische Schwächen der bisherigen Studien, aber vor allem das unspezifische, heterogene klinische und biologische Störungsbild der ADHS machen es unmöglich, spezifische Biomarker zu finden.

Kein Wunder, sagen wir erneut, denn es gibt eben gar keine spezifische neurobiologische Störung ADHS. Wie sollte man da auch spezifische Biomarker finden?

Wann werden die Forscher diese Erkenntnis endlich akzeptieren?

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/38506617

Autor: adhskritik

Hans-Reinhard Schmidt, Dipl.-Psych., Psychologischer Psychotherapeut, Gutachter, Buchautor, Supervisor, Dozent.