Von Hans-Reinhard Schmidt
Die sog. ADHS-Expertin Bettina Oberman, Leitende Oberärztin des Sozialpädiatrischen Zentrums (SPZ) am Klinikum Frankfurt-Höchst, stellt in diesen Tagen zur neuen ADHS-Richtlinie (wir berichteten) fest:
„…dass die Forschung und der Kenntnisstand der Erkrankung sich in den letzten Jahren erheblich verbessert“ habe. „Damit kommt es zu einer besseren Diagnosestellung und nachfolgend auch zu einer Steigerung der Verordnungen, um den betroffenen Familien eine adäquate Behandlung bieten zu können“, erläutert die Medizinerin und verweist gleichzeitig darauf, dass es nun erstmals in den Leitlinien eine Definition der „Schweregrade“ gebe. So seien bei einer „leichtgradigen“ Ausprägung alle für die Diagnose geforderten Symptome vorhanden, beeinträchtigen den Patienten aber nur wenig in seinen sozialen oder schulisch/beruflichen Funktionsbereichen“.
Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Nicht nur die Psychopharmaka-Verordnung wird also erneut ausgeweitet, auch Kinder, die „nur wenig“ (oder gar nicht wirklich) beeinträchtigt sind, werden mit der gravierenden Diagnose einer Hirnfunktionsstörung stigmatisiert, ohne Rücksicht auf die negativen lebenslangen psychosozialen Folgen. Und die angeblich erheblich verbesserte Wissenslage über ADHS gibt es in Wahrheit überhaupt nicht und kann deshalb auch nicht die Grundlage für die Neuerungen abgeben.
Fake News at its best!
„Dr. Abwiegel“ (John Lennon) hat wieder einmal gesprochen, und Big Pharma freut sich.
http://www.fnp.de/…/Die-Pille-fuer-den-Zappelphilipp;art673…
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