Dracula der Pfähler: ADHS und Vampirismus

Von Hans-Reinhard Schmidt

„Er war nicht sehr groß, aber untersetzt und muskulös. Sein Auftreten wirkte kalt und hatte etwas Erschreckendes. Er hatte eine Adlernase, geblähte Nasenflügel, ein rötliches, mageres Gesicht, in dem die sehr langen Wimpern große, weit-offene, grüne Augen umschatteten; schwarze buschige Brauen gaben ihnen einen drohenden Ausdruck. Er trug einen Schnurrbart. Breit ausladende Schläfen ließen seinen Kopf noch wuchtiger erscheinen. Ein Stiernacken verband seinen Kopf, von dem schwarze gekräuselte Locken hingen, mit seinem breitschultrigen Körper.“

So beschreibt Nikolaus Modrussa, der im 15. Jahrhundert Legat des Papstes am ungarischen Hof war, den Siebenbürgener Fürsten Vlad Tepes, den rumänischen Iwan den Schrecklichen, Vorbild des Mythos „Graf Dracula“. In diesen Tagen des Halloween müssen wir seiner gedenken, nicht zuletzt, weil gerade in diesen Tagen der Vampyrismus als neueste Komorbidität von „ADHS“ entschlüsselt wurde. Verkörpert doch gerade Graf Dracula den getriebenen, unsterblich-untoten (Blut-) Jäger á la Hartmann in uns allen. Das ewig Unheimlich-Sehnsüchtige an Sexualität und Tod als schlicht unsterblich-untote, genetische und unheilbare Hirnstoffwechselstörung.

Man hat denn auch bei Vampyristen kleinere Hirne, dickeres Blut, verlängerte Eckzähne, heimliches Onanieren, stilles Nägelbeissen und Fledermausohren gefunden. Diese Komorbidität lässt sich diagnostisch aber in erster Linie dadurch objektivieren, dass die Betroffenen keinen Schatten werfen und kein Spiegelbild zeigen. Nur intensivste VT in Verbindung mit höchstdosiertem Ritalin kann helfen, wobei die Betroffenen menschlich-jungfräulichem Frischblut mit simultaner Sonnenlichteinstrahlung sowie flukturiendem Kruzifix-Zeigen ausgesetzt werden müssen (sog. Aversionstherapie; gute Exorzisten nennt Ihnen fast jede ADHS-SHG oder jeder ADHS-Verband). Im ICD 11 und DSM V sind von den machthabenden Psychiatern dieser Welt bereits die neuen Diagnoseziffern F.98.2.3.8.11 („ADHS mit objektiviertem Vampyrismus“) bzw. V 62.90.1.799 („ADHD as a special Religious or Spiritual Problem“) vorgesehen. Entsprechende von der Plasmaindustrie finanzierte Weiterbildungen laufen international bereits an.

Fressereferenten und ADHS-Tierärzte (Thema: „Dracula, das Tier im Menschen“) verschicken schon entsprechende Standard-Brandbriefe an alle Weltregierungen im Allgäu. Aber auch vor diversen Quacksalbern, die bereits Hubbard-Kruzifixe, Biofeedback-Blutwurst, Tomatis-Therapie oder Afa-Blutorangen propagieren, muss gewarnt werden. Auch der einschlägig als Blutsauger bekannte HRS führt als Allheilmittel seine neue SAFT 😊„Siebenbürgener Anti-Dracula- Familien-Therapie“) ins Feld.

Bei genauerem Hinsehen entpuppt sich Fürst Vlad Tepes zwar als schwerst misshandeltes Kind (er musste als Kind in Gefangenschaft u.a. Menschenfleisch, Tierkot und Tierhoden essen und wurde massiv sexuell missbraucht), aber seine späteren sadistischen Racheaktionen (u.a. ließ er 10 000 Türken lebendigen Leibes pfählen, ließ Besuchern ihre Hüte am Kopf festnageln und aß Menschenfleisch) sind nach neuesten Erkenntnissen der ADHS-Forschung nicht durch diese belanglosen Traumata, sondern beruhigenderweise eindeutig genetisch-hirnbiologisch begründet.

„Er kam im Nebel an meinem Fenster herauf, wie ich Ihn schon oft zuvor gesehen; heute jedoch kam Er in Menschengestalt, greifbar, nicht als Gespenst, und Seine Augen glühten wie die eines Menschen, der in höchster Wut ist…. Mit seiner linken Hand hatte er Frau Minas Hände umfasst und hielt sie mit ausgestrecktem Arm weit von sich; seine Rechte umklammerte ihren Nacken und drückte sie mit dem Gesicht an seine Brust. Ihr weißes Nachthemd war mit Blut bespritzt… Der Mond verdunkelte sich einen Augenblick, als eine Wolke an ihm vorbeizog; und als das Gaslicht unter dem Streichholz… aufflammte, sahen wir nichts mehr als einen dünnen Dampf. Dieser verschwand, ehe wir uns noch zu fassen vermochten, durch den Spalt unter der Tür…“ (aus Bram Stoker: Dracula, 1897).

Eltern sollten auch ein ernstes Warnsignal darin sehen, wenn ihr Kind dem „Halloween-Wahn“ (ICD F 39.4.5.6.1099 ) verfällt, also plötzlich Tomatensaft trinkt, der Mutter auf den Hals starrt, gern Bleistifte spitzt, die Hände wäscht, sich zu Weihnachten einen Sarg wünscht, tagsüber eine Sonnenbrille trägt, nach Sonnenaufgang nicht aufstehen und nach Sonnenuntergang nicht ins Bett will, nicht gern in die Kirche geht, HRS gut findet, Tartar und blutige Steaks essen will, seine kleine Schwester zum Fressen gern hat, von Hähnchen am Grillspieß begeistert ist, keinen Hut aufsetzen mag, Knoblauchzehen in die Biotonne wirft, sich maskieren und schminken will, sinnlos Kürbisse aushöhlen, nach Sonnenuntergang draußen herumgeistern und Erwachsenen pathologische Streiche spielen möchte. Es könnte Vampyrismus als Komorbidität von ADHS sein!

Aber es droht Rettung: Ihr ADHS-Facharzt berät Sie auf Krankenschein oder für Euro 10.- oder gegen eine Blutspende (bitte achten Sie aber vorher unbedingt darauf, ob er ein Spiegelbild wirft!).

„Das Grauen ist der Menschheit bester Teil“ (Goethe über „ADHS“).

https://www.thalia.de/…/artikeldetails/ID15585707.html

Autor: adhskritik

Hans-Reinhard Schmidt, Dipl.-Psych., Psychologischer Psychotherapeut, Gutachter, Buchautor, Supervisor, Dozent.

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